Endgegner

Denn ich hasse, was du mit mir gemacht hast

Und ich liebe, wozu du mich gebracht hast.

 

Hast mich aufgebrochen

Hast meine Ketten gesprengt

Hast dein Schwert tief in mich gestoßen

Als würdest du mit stumpfer Klinge nach deiner Seele suchen.

 

Bist wie ein Wirbelsturm durch mein Leben gezischt

Hast alles genommen und vom Radar gelöscht

Hast mich in Ketten gelegt und an ihnen gezerrt

Nie zugelassen, dass Ruhe einkehrt

Mich von innen nach außen gestülpt

Und mir gesagt, ich sei einfach gestört.

 

Hast jeden Stein umgedreht

An Stuhlbeinen gesägt

Mich an den Füßen gepackt

Und kopfüber gehängt

Nur um mich loszulassen

Dann wieder aufzufangen

Mich um mich selbst gedreht

Bis ich nicht wusste, wo mir der Kopf steht.

 

Hast in mein Hirn gebissen

Mir das Herz rausgerissen

Mich gewarnt und verflucht

Und doch hab ich dich wieder gesucht

Wollte dich nicht wieder ziehen lassen

Warst du doch der, der mich endlich konnte fassen.

 

Warst du nicht der, der das mit mir wollte?

Der all den Schmerz und die Angst mit mir steigern sollte?

Ins Unermessliche treiben

An meiner Seite an die Spitze schreiten.

 

Um mich auseinanderzunehmen

Und mich dann in Teilen wieder zusammenzufügen

Um mich neu zu gestalten

Mich zu messerscharfem Stahl zu falten

Alles in mir nach außen zu stülpen

Alles aus mir herauszuprügeln

Deine Wut an mir auszulassen

Mich mit Gewalt zerbersten lassen

Damit ich bereit bin für alles was kommt

Für mich, für dich, die Welt und den Smog.

 

Für all den Hass und Leid da draußen

Denn, wenn ich meins seh und deins spür

Wird mich der Mut nie wieder verlassen.

 

Es war deine Mission mich zu deinem Selbst zu machen

Dein Spiegelbild zu brechen, um die Scherben zu erfassen

Sie in wilden Teilen anzuordnen für ein neues Bild

Eine Reflektion, die deine Schönheit darstellt

Denn alles an dir ist so vollkommen

Du wolltest es in mir sehen

Doch du bist in deiner Angst entkommen.

 

Hast mich da stehen lassen, mit all deiner Wut

Mit deinem Schmerz in mir, der sich nun auftut

Mit all dem, wovor ich immer weggerannt

Und dass du in mir hast entbrannt

Hast schwelendes Feuer in lodernde Flammen verwandelt

Hast Gedanken zu Schreien

Und Angst zu Lust geformt

Hast mich aus dem Käfig gelassen

Um mich mit Striemen am Boden zurückzulassen.

 

Hast dein Gift in meine Adern gespritzt

Wie ein Vampir, der nie wirklich satt ist

Mit blutendem Herzen und offenem Geist

Denn nur Schmerz zeigt uns, was Freiheit heißt.

 

Hast mir Fesseln angelegt

All meine Grenzen niedergemäht

Mit all dem Gefühl in dir mir gezeigt, wie Leidenschaft geht

Mich bloßgestellt und mir alles entrissen

Deine Anerkennung und Nähe wieder an dich gerissen.

 

Mich nackt und geschändet stehen lassen

Hast Scham und Reue mit dir mitgehen lassen

Bis dich zum Schluss die Angst besiegt.

 

Denn all das, was du in mir siehst

Ist nichts als all die Schuld in dir

Deine Furcht, die du gesehen in mir

Furcht vor dem Guten, das in dir steckt

Denn müsstest du es erkennen, gäbe es kein Zurück.

 

Zweifel würden dich quälen, so wie mich

Du müsstest dann ja sein wie ich

Die, die sich nie zufriedengibt

Die, die dich im größten Schmerz anfleht

Zu steigern und ihre Grenzen zu sprengen

Um endlich ihren Kern offenzulegen

Immer und immer wieder gegen die Wand rennen

Mit aggressiver Wut Mauern niederbrennen.

 

Dazu warst du nicht bereit

Denn der Kampf in mir ist dein eigenes Leid.

 

 

27. Nov 2022

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Hi, ich bin Nadin

… und ich liebe, was tief ins Herz trifft.

Rhetorik, K-Dramas und K-Pop, leben zwischen Tränen und Lebensfreude

Ich verliere mich gerne in die Fantasiewelt in meinem Kopf, habe eine perfide Faszination für die menschlichen Abgründe, ziehe Tiere meist Menschen vor und lese gerne all das von Menschen ab, was sie nicht aussprechen.

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Gedanken. Gedichte. Gefühle.